Seit vielen Jahren trage ich den Wunsch in mir mit der indigenen Kultur, der Welt der „Indianer“, in Kontakt zu kommen. Vor 2 Jahren nahm ich zusammen mit Tanja an einer Friedensbaumpflanzung zum 10-jährigen Jubiläum der Friedensbaumstiftung teil. Ich war zutiefst berührt und wusste sofort: da möchte ich auch dabei sein. Im Oktober 2023 hat sich der Wunsch erfüllt: ich machte ein Ausbildungsseminar zum Friedensbaumpflanzer mit und wurde anschließend in den Stamm der Regenbogenkrieger initiiert. Ein sehr tiefgehendes und gleichzeitig sehr fröhliches und heiteres Ereignis.
Wir waren 12 Teilnehmer: 6 Frauen und 6 Männer. Und angeleitet und begleitet wurden wir von 4 Ausbilder:innen. In einzelnen Sessions wurden wir mit den verschiedenen Elementen einer Friedensbaumpflanzung vertraut gemacht. Wir lernten den Neuen Regenbogen mit seinen 8 Farben kennen und wie wichtig jede Einzelne Farbe für das Ganze ist – genau wie jede/r Einzelne von uns wichtig für die Menschheit ist. Dann wurde uns die Kraft der Gebete erklärt und die Bedeutung des Tabaks als heilige Pflanze. Auch das Erschaffen eines heiligen Raumes und das Einladen der sieben Richtungen und den Krafttieren waren Teil der Ausbildung.
Und ganz wichtig: die heilende Kraft der Vergebung – ein Ritual aus der hawaiianischen indigenen Kultur – als Vorbereitung für ein heiles und reines Pflanzloch. Auch hier wurde wieder deutlich, welch tiefgehende Bedeutung ein friedvolles Herz hat und wie unterstützend die Verbundenheit mit dem Ort, dem Baum und den Mitwirkenden ist. Und vor allem: dass der Baum nicht nur äußerlich gepflanzt wird, sondern auch in die Herzen aller Teilnehmenden. Aufgelockert und begleitet wurde das Ganze von Liedern und Tänzen – auch sehr kraftvolle Elemente einer Friedensbaumpflanzung.
Ganz am Anfang erzählte uns Matthias Lightfire, der Gründer und Initiator des Projektes, noch die Geschichte der Friedensbaumstifung und teilte seinen ganz besonderen und sehr tiefgehenden Prozess mit uns. Und nach ein paar Tagen intensivem Erlebens und auch tiefgreifenden Prozessen bei uns war es dann soweit: in einem verwunschenen Garten an einem lichten Platz pflanzten wir gemeinsam eine Säuleneiche. Ein Baum unserer Ahnen, dem vor allem in der keltischen Tradition eine große Wertschätzung entgegen gebracht wird.
Inzwischen waren wir zu einer sehr harmonischen und kraftvollen Gruppe zusammengewachsen und das Pflanzen des Friedensbaumes berührte den Frieden in unseren Herzen auf eine sehr eindrückliche Art. Am Abend wurden wir in einem heiligen Ritual in den Stamm der Regenbogenkrieger:innen aufgenommen. Die Kraftquelle, mit der wir dabei verbunden wurden, ist die weiße Büffelkalbfrau. In vielen Prophezeiungen wurde ihr Erscheinen für die heutige Zeit vorausgesagt.
Meinen tiefen Herzensdank an dieser Stelle für dieses große Geschenk: an Matthias Lightfire, an die Ausbilder:innen, an die wunderbaren Köchinnen, unsere Gruppe, an Mutter Erde und die weiße Büffelkalbfrau.
Besonders berührt mich wie wunderbar sich die buddhistische und indigene Tradition gegenseitig bereichern und wie beide das gleiche Ziel haben: den Frieden im Herzen und den Frieden in der Welt.
In tiefer Verbundenheit,
Roland Nyanabodhi